Horst von Roy wurde am 20.06.1903 in Paterswalde in Ostpreußen geboren. Nach seinem Abitur im März 1923 begann er seine Ausbildung am 16.03.1923 als Zollsupernumerar beim Hauptzollamt Elbing, die er 1924 für den Militärdienst beim 1. (Preußischen) Infanterie-Regiment in Königsberg unterbrach. Mit der bestandenen Prüfung zum Oberzollsekretär im Jahr 1927 endete die Ausbildung. Danach im Rang eines Zollpraktikanten eingesetzt, wurde er am 01.04.1931 zum Oberzollsekretär befördert.
Bis 1933 tat er bei den Ostpreußischen Hauptzollämtern Elbing, Neidenburg und Johannisburg (alle Landesfinanzamt Königsberg) Dienst. Ab 1933 war er beim Zollamt Marienburg-Nogatbrücke an der Grenze zum Freistaat Danzig eingesetzt, bis er im Jahr 1936 wieder zum Hauptzollamt Elbing zurückkehrte. 1936 und 1937 leistete er als Reserveoffizier Wehrdienst bei den Infanterie-Regimentern 3 und 45.
1938 wechselte er dann in das Grenzreferat des Oberfinanzpräsidiums Ostpreußen in Königsberg. Im März 1939 nahm er an der Besetzung des Memellandes teil. Am 11.11.1941 zum Bezirkszollkommissar befördert, übernahm er im Jahr 1942 das Bezirkszollkommissariat (G) Festung Modlin (Bugmünde), ca. 30 km nördlich von Warschau. Ab Anfang 1944 wurde das Bezirkszollkommissariat auch zur Partisanenbekämpfung im Hinterland der Front eingesetzt. Horst von Roy fiel am 28.03.1944 in einem Straßengefecht mit Partisanen in Warschau.
Herzlichen Dank an Joachim von Roy für die Fotos und Hintergrundinformationen seines Vaters.
Horst von Roy im Rang eines Bezirkszollkommissars. Auf der Ordenschnalle trägt er das Kriegsverdienstkreuz, das Zollgrenzschutz-Ehrenzeichen und die Medaille zur Erinnerung an die Heimkehr des Memellandes.
Beamte des Hauptzollamtes (G) Johannisburg beim Ausritt im Jahr 1932. Schön zu sehen sind die Zolluniformen der Bekleidungsordnung von 1926. Die Namen der drei Reiter von links sind mir leider nicht bekannt. Der zweite Reiter von rechts ist Horst von Roy. Bei dem Reiter außen rechts handelt es sich um Bruno Kankeleit, den späteren Bezirkszollkommissar (G) Prostken, der nach dem Krieg Jagdmaler war. Beide bekleiden den Rang eines Oberzollsekretärs.
Das Foto wurde im Februar 1941 während einer Dienstreise von Regierungsrat Borgmann und Zollinspektor von Roy, beide vom Grenzreferat des Oberfinanzpräsidiums Ostpreußen in Königsberg, aufgenommen.
Im Hintergrund ist ein Schlagbaum und Grenzhäuschen des Zollamtes Ruszki an der Grenze des Generalgouvernements zu sehen. Vorne an der Stoßstange ist ein Schild mit der Aufschrift "Zoll" befestigt. Bei dem Wagen handelt es sich vermutlich um einen DKW.
Das Foto wurde ebenfalls im Februar 1941 aus gleichem Anlass bei der Zollaufsichtsstelle (G) Krubin des Bezirkszollkommissariats (G) Festung Modlin aufgenommen.
Die Personen auf dem Foto sind (von links) Regierungsrat Treder, Regierungsrat Borgmann, Bezirkszollkommissar Kreutzer, Zollinspektor von Roy, ein Zollsekretär (Name unbekannt).
Auf dem Foto ist gut zu sehen, dass auch fast vier Jahre nach der neuen Bekleidungsvorschrift noch keine einheitliche Ausstattung der Zollbeamten vorherrschte. So trägt die Person außen rechts zwar die neue Zolljacke, aber auch die zollgrünen Hosen der 1934er Bekleidungsordnung. Horst von Roy und wohl auch RR Treder tragen die komplette Uniform aus dem Jahr 1934, während die beiden Herren in der Mitte komplett mit der 1937er Uniform bekleidet sind.
Das Foto entstand auch auf der Dienstreise im Februar 1941 und wurde in der Bootswerkstatt beim Bezirkszollkommissariat (G) Festung Modlin aufgenommen.
Die Personen auf dem Foto sind (von links) Bezirkszollkommissar Kreutzer, Regierungsrat Borgmann, Zollinspektor von Roy und Oberzollschiffer Reichenbach.
Auf der besonders schönen Aufnahme ist das Zollmotorboot Ibenhorst (aus Holz) sowie im Hintergrund eine Reihe von Zubehör und ein Ruderboot zu erkennen. Den Schienen nach zu urteilen, auf denen das Boot liegt, scheint im Rücken des Fotografen der Zugang zum Wasser zu sein. Auch schön zu sehen ist die marineähnliche Uniform des Oberzollschiffers.
Hier sind der Bezirkszollkommissar Horst von Roy (Mitte) und seine Männer des Bezirkszollkommissariats (G) Festung Modlin bei Schießübungen im Jahr 1943 zu sehen. Die Person rechts neben Horst von Roy trägt am Ärmelaufschlag den Winkel für Beamte zur besonderen Verwendung. Bei den Waffen handelt es sich um Karabiner 98a, also um die 14 cm längere Vorgängerversion des Standardgewehrs 98k der Wehrmacht.