Ärmelstreifen der Reichsfinanzverwaltung

copyright: www.zollgrenzschutz.deDer Ärmelstreifen der Reichsfinanzverwaltung (RFV) war ein Zugehörigkeitsabzeichen, das nicht nur vom Zollgrenzschutz sondern auch von allen anderen Uniformträgern der RFV anzulegen war. Zugehörigkeitsabzeichen gab es auch bei anderen Reichsverwaltungen, der Wehrmacht, der Grenzpolizei sowie NSDAP-Organisationen und hießen grundsätzlich Ärmelstreifen. Sie zeigten die Zugehörigkeit zu einer Organisation, einem (Traditions-)Verband bzw. Einheit oder einem Standort an. Zu unterscheiden sind sie von Ärmelbändern, die z.B. in der Wehrmacht eher eine Kampfauszeichnung darstellten. Optisch unterscheiden sich Ärmelstreifen und Ärmelbänder kaum, deswegen werden die Begriffe häufig verwechselt.

Die am 01.08.1937 eingeführte Uniform der Reichsfinanzverwaltung wies außer an der Dienstmütze kein Hoheitszeichen auf. Während sich dies mit anderen Verwaltungen wie Reichsbahn und Reichspost generell deckte, trugen deren polizeiliche bzw. paramilitärische Organisationen Bahnschutz und Postschutz aber anscheinend schon früh einen Adler mit Hakenkreuz auf dem linken Oberarm. Polizei, Wehrmacht und NSDAP-Organisationen trugen sowieso ein Hoheitszeichen am Ärmel oder auf der Brust. Der Zollgrenzschutz konnte durch seine Aufgabe im Rahmen der militärischen Grenzverteidigung in Kampfhandlungen verwickelt werden und hatte vermutlich schon seit 1935 Kombattantenstatus. So begann kurz nach Einführung der neuen Uniform die Arbeit an einem Ärmelstreifen, die im März 1938 fertiggestellt war und dem Reichsfinanzministerium von der Zollkleiderkasse vorgelegt wurde. Am 01.12.1938 wurde die Bekleidungsvorschrift entsprechend ergänzt.

copyright: www.zollgrenzschutz.deEs dauerte eine Weile, um alle Zollgrenzschützer auszustatten, mit der Zeit bekam man das aber in den Griff und im März 1944 hatte das Reichsfinanzzeugamt einen Lagerbestand von ca. 118.000 Stück. In Folge des Stauffenberg-Attentat wurde der Zollgrenzschutz dem SS-Reichssicherheitshauptamt unterstellt, im Oktober 1944 befahl Heinrich Himmler als Reichsfüher SS, den Ärmelstreifen abzulegen und durch das SS-Hoheitszeichen am linken Oberarm zu ersetzen. Zwar sollten pro Mann 2 SS-Adler ausgegeben werden, dennoch lässt sich der flächendeckende Austausch weder in Unterlagen noch auf Fotos nachweisen. Nach Kriegsende wurde die bisherige Uniform im Zollgrenzschutz vorerst weitergetragen, wobei alle NS-Symbole abzulegen waren.

Der Ärmelstreifen ist 3,2 cm breit und besteht aus zollgrüner Kunstseide, auf dem das Zoll-Hoheitszeichen eingestickt ist. Bei Beamten bis einschließlich Finanzpräsident und später auch bei der Zollgrenzschutz-Reserve und den Zollgrenzschutz-Helferinnen bestand das Hoheitszeichen und der Rand aus Aluminiumgespinst oder grauer Kunstseide. Bei Beamten ab Oberfinanzpräsident aufwärts bestand das Hoheitszeichen aus Goldgespinst und der Rand aus goldfarbener Kunstseide. Der Wasserzoll trug den zollgrünen Ärmelstreifen des Landzolls.
Zu tragen war der Ärmelstreifen am linken Unterärmel. Bei Rollaufschlägen 1-2 mm darüber, bei aufschlaglosen Ärmeln 1-2 mm über der Steppnaht, ansonsten ca. 16 cm über dem unteren Ärmelende.

Etwa 1941 komponierte der beim Zollgrenzschutz Luxemburg eingesetzte Hilfszollbetriebsassistent Georg Mohler-Enkenbach das Zöllnerlied Unter dem grünen Ärmelstreifen.

 

Zollflieger-Ärmelstreifen

Zu Beginn der Zollfliegerei im März 1941 diskutierte man die Einführung eines eigenen Ärmelbandes für Piloten und Bordwarte. Statt des Zoll-Hoheitszeichens wäre die Aufschrift Zollflieger eingestickt worden, letztendlich entschied man sich dagegen und führte das Zollflieger-Abzeichen ein.

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