Die Tschechoslowakei entstand nach dem Ersten Weltkrieg, als sich viele Gebiete Österreich-Ungarns für unabhängig erklärten. Zur Tschechoslowakei gehörte auch das Sudetenland mit einer mehrheitlich deutschsprachigen Bevölkerung. Das zwischen dem Deutschen Reich, Italien, Großbritannien und Frankreich am 29.09.1938 geschlossene Münchner Abkommen sprach dem Deutschen Reich das Sudetenland zu. Die Tschechoslowakei war beim Aushandeln des Abkommens nicht beteiligt und musste das Ergebnis hinnehmen. Die Wehrmacht besetzte das Sudetenland ab dem 01.10.1938, Polen und Ungarn nutzten die Gelegenheit zur Besetzung ihrer Interessengebiete. Mit deutscher Unterstützung erklärte sich am 14.03.1939 die Slowakei für Unabhängig, gleichzeitig rückte die Wehrmacht unter Bruch des Abkommens in die sogenannte Rest-Tschechei ein. Am 16.03.1939 proklamierte Adolf Hitler in Prag das Protektorat Böhmen und Mähren als Bestandteil des Deutschen Reichs.
Am gleichen Tag rückte der am 14.03.1939 aufgerufene VGAD von der deutsch-tschechischen Grenze an die Außengrenze des Protektorats mit Polen und der Slowakei vor und gründete 3 Befehlsstellen die dem Oberfinanzpräsidium Niederdonau bzw. Troppau unterstanden. Zwischen dem Protektorat und dem Reich bestand zunächst eine Zollgrenze. Kurze Zeit später wurde das Oberfinanzpräsidium Böhmen und Mähren gegründet, das die Zoll- und Steuerverwaltung im Protektorat übernahm. Die Befehlsstellen an der Protektoratsgrenze übernahm das OFP jedoch erst am 01.10.1940 mit dem Wegfall der Zollgrenze.
Das Oberfinanzpräsidium gab ab Juli 1942 Erkennungsmarken für die nachgeordneten Dienststellen und das ins Ausland abgeordnete Personal aus. Als die Rote Armee zum Jahreswechsel 1944/45 näherrückte, wurden die Hauptzollämter in die Bataillone Mähren I-V umgewandelt.

Bezeichnung Oberfinanzpräsidium Böhmen und Mähren
Oberfinanzpräsidium Prag
Anschrift Prag, Schlesische Str. 9
Feldpostnr. -
Bestehen 1939 - 1945
Stärke ?
Leitung Oberfinanzpräsident: Karl Groß
Finanzpräsident: ?
Grenzreferent: ?
Nachgeordnet
  • Befehlsstelle / Hauptzollamt Mährisch-Ostrau
  • Befehlsstelle / Hauptzollamt Ungarisch-Hradisch
  • Befehlsstelle / Hauptzollamt Wsetin / Luhatschowitz
  • Ausbildungslager Straßnitz
  • Zahnstation Blumenbach
  • Zollhundeschule Blumenbach
Einsatz ?

 

Bezeichnung Befehlsstelle Mährisch-Ostrau
Hauptzollamt Mährisch-Ostrau (01.10.1940)
Anschrift ?
Feldpostnr. -
Bestehen März 1939 - 1945
Stärke ?
Leitung Zollrat Alfred Randel
Nachgeordnet
  • Bezirkszollkommissariat Bila (Leiter BZKom Karl Ernst Weber)
  • Bezirkszollkommissariat Friedeck-Mistek
  • Bezirkszollkommissariat Friedland
  • Bezirkszollkommissariat Mährisch-Ostrau
  • Bezirkszollkommissariat Neu-Traubendorf
Einsatz Unterstand vor Aufhebung der Zollgrenze am 01.10.1940 dem Oberfinanzpräsidium Troppau.

 

Bezeichnung Befehlsstelle Ungarisch-Hradisch
Hauptzollamt Ungarisch-Hradisch (01.10.1940)
Anschrift ?
Feldpostnr. -
Bestehen März 1939 - 1945
Stärke ?
Leitung Zollrat Meinecke
Nachgeordnet
  • Bezirkszollkommissariat Hodonin / Göding (Leiter BZKom Heinrich Riedel)
  • Bezirkszollkommissariat Mährisch-Neudorf
  • Bezirkszollkommissariat Straßnitz (Leiter BZKom Hans Söldner)
  • Bezirkszollkommissariat Welka (Leiter BZKom Hans Söldner, BZKom Otto Nopke)
Einsatz Unterstand vor Aufhebung der Zollgrenze am 01.10.1940 dem Oberfinanzpräsidium Niederdonau.

 

Bezeichnung Befehlsstelle Wsetin
Hauptzollamt Luhatschowitz (01.10.1940)
Anschrift ?
Feldpostnr. -
Bestehen März 1939 - 1945
Stärke ?
Leitung Zollrat Peter Vogelsang, Zollrat Wilhelm Kull
Nachgeordnet
  • Bezirkszollkommissariat Bojkowitz (Leiter BZKom Kurt Jordan)
  • Bezirkszollkommissariat Oberlitsch (Leiter BZKom Walter Hirschfelder, BZKom Philipp Kopp)
  • Bezirkszollkommissariat Ungarisch-Brod (Leiter BZKom Philipp Kopp, BZKom Paul Henrich)
  • Bezirkszollkommissariat Wallachisch-Klobuck
  • Bezirkszollkommissariat Wsetin
Einsatz Unterstand vor Aufhebung der Zollgrenze am 01.10.1940 dem Oberfinanzpräsidium Niederdonau.

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